RP Fiber Power: Simulations- und Design-Software
für Faseroptik, Faserverstärker und Faserlaser
Überblick | Features | Geschwindigkeit | Modell |
Faser-Daten | Benutzung | Demos | Versionen |
Beispiel: Einkoppeln von Licht in eine einmodige Faser
Beschreibung des Modells
Wir simulieren die folgende Situation:
- Wir betrachten eine einmodige Faser (Single-Mode-Faser) mit Stufenprofil.
- Ein monochromatischer Gauß-Strahl wird auf die Faser fokussiert mit einem Strahlradius von 3 μm. Selbst für perfekte Justierung passt das Strahlprofil nicht perfekt zur geführten Mode der Faser. Zusätzlich kann der Strahl etwas gegenüber der Position des Faserkerns verschoben sein.
Einige technische Details der ausgeführten Simulation:
- Für die Strahlpropagation führen wir eine künstliche Absorption außerhalb der Region des Fasernkerns ein, die zu den Enden des Gitters hin zunimmt. Damit simulieren wir die Verluste für Cladding-Moden.
- Wir benutzen den mode solver, um das Profil der Grundmode der Faser zu berechnen. Für den Vergleich mit den numerischen Resultaten berechnen wir den Überlapp des einfallenden Strahls mit der Grundmode, woraus wir die Einkoppeleffizienz erhalten.
Beachten Sie, dass zwar der mode solver auf Fälle mit radialer Symmetrie des Brechungsindexprofils beschränkt ist, die Strahlpropagation aber auch für beliebige Index-Profile berechnet werden könnte, solange diese schwach führend sind. Für praktisch alle nur aus Glas bestehenden Fasern (ohne Luftkanäle) trifft dies zu.
Die Strahlpropagation einzurichten ist einfach, nachdem diverse Parameter definiert worden sind:
lambda := 1 um ; Define the refractive index profile: n_cl := 1.45 { cladding index } NA := 0.08 n_co := sqrt(n_cl^2 + NA^2) { core index } r_co := 4 um { core radius } n_f(r) := if r <= r_co then n_co else n_cl ; Grid parameters for beam propagation: r_max := 30 um N := 2^6 dr := 2 * r_max / N z_max := 10 mm dz := 10 um N_z := z_max / dz ; Incident beam profile: Gaussian beam from a laser w0 := 3 um { beam radius } d := 2 um { vertical position error } theta_in := 0 deg { angle error } A0%(x, y) := exp(-(x^2 + (y - d)^2) / w0^2) / sqrt(0.5 * pi * w0^2) * expi((2pi / lambda) * x * sin(theta_in)) loss(x, y) := 1 * ((x^2 + y^2) / (10 um)^2)^6 calc begin bp_set_grid(r_max, N, r_max, N, z_max, N_z, 2); bp_set_channel(lambda); bp_set_n('n_f(sqrt(x^2 + y^2))'); { index profile } bp_set_loss('loss(x, y)'); { loss profile } bp_set_A0('A0%(x, y)'); { initial amplitude } end
Ergebnisse
Abbildung 1 zeigt wie Amplitudenverteilung in der Faser. Man erkennt eine Art Schwingung, die daher rührt, dass der Eingangsstrahl vertikal etwas verschoben wurde. Außerdem sieht man, dass etwas Licht vom Faserkern entweicht; dies ist der nicht geführte Anteil, der nach einer gewissen Faserlänge verloren geht. Die rote Kurve zeigt, wie die Leistung in der Faser abfällt. Der Endwert stimmt mit der analytischen Berechnung gut überein.
Wir können ebenfalls den Strahlradius des Eingangsstrahls systeamtisch variieren und sehen, wie sich dies auf die Einkoppeleffizienz auswirkt. Dies wird in Abbildung 2 gezeigt. Hier nehmen wir an, dass der Eingangsstrahl perfekt auf den Faserkern justiert ist.
Die Resultate der numerischen Strahlpropagation stimmen gut mit denen der analytischen Berechnung überein. Beachten Sie, dass die Strahlpropagation leicht auch in komplizierteren Fällen berechnet werden könnte – etwa für einen unsymmetrischen Faserkern, für beliebige Eingangs-Strahlprofile, oder für gebogene Fasern.